Impfempfehlung

Sollen Schwangere gegen COVID-19 geimpft werden?

Ja! Aus unserer Sicht sollen Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel geimpft werden, sofern keine Kontraindikationen für eine Impfung vorliegen (Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe).

Mit welchem Impfstoff sollen Schwangere geimpft werden?

Schwangere sollen mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden, Vektor-Impfstoffe werden nicht empfohlen.

Gibt es besondere Risiken für Mutter oder Kind bei einer COVID-19-Impfung?

Auf der Grundlage der bisher verfügbaren Daten gibt es keinen Anhalt dafür, dass Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel ein im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ungünstigeres Risiko- und Nebenwirkungsprofil durch einer mRNA-Impfung gegen COVID-19 aufweisen. Im Besonderen kann durch die gebildeten und transplazentar übertragenen mütterlichen Antikörper ein potenzieller Schutz für das Neugeborene bewirkt werden. So kann neben der Schwangeren im Grunde auch das Neugeborene geschützt werden.

Welches Risiko besteht bei einer SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft?

Das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ist in der Schwangerschaft deutlich erhöht:

Eine SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft kann zu schweren Verläufen von COVID-19 führen. Im Vergleich zu Nicht-Schwangeren ist eine intensivmedizinische Betreuung sechsmal häufiger und eine Beatmung mehr als 23-mal häufiger notwendig. Vorbestehende Erkrankungen (z. B. Hypertonus, Diabetes mellitus), ein mütterliches Alter über 35 Jahren und Adipositas stellen Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf bei Schwangeren dar. COVID-19 führt zu einer bis 26-fach erhöhten Sterblichkeit von Schwangeren im Vergleich zur altersentsprechend niedrigen Gesamtmortalität. Bei einer höheren Rate an Präeklampsie und Frühgeburt werden Neugeborene dieser Mütter dreimal häufiger auf eine neonatologische Intensivstation verlegt.


Wer befürwortet die COVID-19-Impfung und gibt es Daten zu geimpften Schwangeren?

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe begründet zusammen mit 11 weiteren Fachgesellschaften in Deutschland ihre Empfehlung in einem Positionspapier: Nach Ausschluss allgemeiner Kontraindikationen sollen Schwangere bevorzugt mit mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 geimpft werden. Die genannten Risiken und schweren Verläufe lassen sich durch eine Impfung weitgehend vermeiden. Eine Corona-Impfung in der Schwangerschaft mit einem mRNA-Impfstoff ist daher nach ärztlicher Einschätzung und Aufklärung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel möglich.

www.dggg.de/stellungnahmen/empfehlung-der-covid-19-impfung-fuer-schwangere-und-stillende-frauen