Invasive Diagnostik bei Mehrlingen

Bei Zwillingen und Drillingen ist eine invasive Diagnostik genauso möglich wie bei Einlingen.

Chorionzotten- und Plazentabiopsie
Sonografisch wird die jeweilige Plazenta über den Ansatz der Nabelschnur und die räumliche Anordnung der Fruchthöhle im Uterus dem jeweiligen Fetus eindeutig zugeordnet. Unter Ultraschallkontrolle wird der Mutterkuchen des jeweiligen Mehrlings unterhalb der Nabelschnur punktiert. So ist die getrennte Probenahme gewährleistet. Für jeden Fetus ist eine eigene Punktion erforderlich.

Amniozentese
Zwillinge und Drillinge (auch eineiige) sollen getrennt untersucht werden. Die räumliche Anordnung der Fruchthöhle im Uterus wird dem jeweiligen Fetus eindeutig zugeordnet. Bei mehr als 80 % der Mehrlingsamniozentesen wird von einem Einstich aus zunächst die erste und dann durch Vorschieben der Punktionsnadel durch die innere Trennmembran (Eihäute) die zweite Fruchthöhle punktiert. Auf diese Weise wird die Schwangere nur einmal gestochen und trotzdem von beiden Mehrlingen getrennt Fruchtwasser entnommen. Die Komplikationsrate (0,3 – 0,5 %) ist durch diese besondere Punktionstechnik nicht höher als bei Einlingen.